E-Autos machen Photovoltaikanlagen erst rentabel

Wer sich in diesen Tagen eine PV-Anlage anschafft, der kann lediglich mit etwa € 0,08,– je kWh Einspeisevergütung rechnen. Hat die Solaranlage eine maximale Leistung von etwa 10 kW wird diese bei ordentlicher Dachlage etwa 10 000 kWh je Jahr erzeugen. Der Eigenverbrauch einer dreiköpfigen Familie soll mit 4500 kWh im Kalenderjahr angenommen werden. Da die Sonne im Herbst/Winter weniger oft und flacher auf die PV-Anlage scheint, ist die Ausbeute deutlich geringer. Auf der anderen Seite ist in diesem Zeitraum der elektrische Strombedarf eben höher.

Also unterstellen wir, dass die PV-Anlage 3000 kWh des Gesamtjahresbedarfs decken kann. Somit werden 7000 kWh zu einem Ertrag von € € 0,08 eingespeist. Setzen wir den Bezugsstrompreis mit € 0,35 je kWh an, dann sind die regulären Kosten je Jahr 4.500 kWh* € 0,35 = € 1575. Mit der PV-Anlage sind es nunmehr 1.500 kWh * 0,35 Euro = € 525 Kosten und ein Ertrag von 7.000 kWh * € 0,08 = € 560 durch die Einspeisung. Also geht sich das in etwa aus. Jedoch haben Sie die PV-Anlage installiert und Kosten von ca. € 20.000 stemmen müssen. Ihre jährliche Ersparnis liegt bei etwa € 1.575 und damit ist die Anlage nach ca. 13 Jahren „bezahlt“. In diesen 13 Jahren fahren Sie mit Ihrem Pkw im Schnitt 12.000 km je Jahr und verbrauchen acht Liter je 100 km. (Zusatzkosten ca. 120 x € 8  x € 1,80 pro Liter = € 1.728 pro Jahr x 13 Jahre = € 22.500)

Hätten Sie nun zusätzlich ein E-Auto und würden ca. 1.500 kWh je Jahr von Ihrer PV-Anlage tanken, dann wächst Ihr Eigenbedarf von 3.000 auf 4.500 kWh und lediglich 5.500 kWh würden eingespeist werden. Sie fahren ebenfalls 12.000 km im Jahr und verbrauchen 20 kWh je 100 km (120 x 20 kWh = 2.400 kWh je Jahr). Ergo 900 kWh davon müssen Sie bezahlen, weil diese nicht aus der PV-Anlage kommen: 900 kWh x € 0,35 = € 315).

Also haben Sie Kosten von € 525 (Stromverbrauch aus dem Netz für Wohnen) + € 315 für die Mobilität und das ergibt € 840 pro Jahr. Abzüglich der Einspeisevergütung für 5.500 kWh mit € 0,08 ergeben sich € 400 Auszahlung. Also fallen in der Summe € 440 Kosten pro Jahr für Wohnen UND Autofahren an. Nach 13 Jahren liegen Ihre Kosten bei nur etwa € 5.800 im Vergleich zu € 22.500 mit einem Verbrennerauto. Die Ersparnis liegt damit bei gut € 16.000. 

Übrigens: Mit dem sogenannten Überschussladen (z. B. via evcc.io) können Sie das Laden des E-Auto so einstellen, dass lediglich der „überschüssige“ Strom ins Auto fließen wird.

So sieht es aus, wenn Strom vom Dach kommt und teils ins Autoladen und teils in den Stromspeicher im Haus geladen wird. Zudem werden aktuell 0,8 kW verbraucht.

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